September 2022
Hybrid führen, aber wie? Mein Vortrag beim Karriere MeetUp von herCAREER
Dass die Pandemie neben dem Gesundheitssystem auch die Arbeitswelt ordentlich auf den Prüfstand gestellt hat, ist allseits bekannt. Obwohl sich die Wogen inzwischen glücklicherweise wieder etwas geglättet haben, werden uns hybride und digitale Arbeitsmodelle auch in Zukunft begleiten. Was das für Führungskräfte bedeuten kann, darüber habe ich letzten Herbst bei dem KarriereMeetUp von herCAREER gesprochen.
Remote Leadership – (k)ein Novum
Mein persönlicher Standpunkt zu Remote Leadership unterscheidet sich vermutlich von dem vieler anderer Führungskräfte. Tatsächlich hat die Corona-Pandemie für mich und mein Team deutlich weniger Veränderung bedeutet als für die Mehrheit. Da meine Mitarbeitenden und ich im Vertrieb tätig sind, waren hybride und digitale Zusammenarbeit für uns schon lange Alltag. Daher hat uns die Pandemie weit weniger überrumpelt.
Vertrauen führt
Ein Wert, der für mich und meinen Führungsanspruch besonderes Gewicht besitzt, ist Vertrauen. Mein Menschenbild ist grundsätzlich positiv – so steht für mich vollkommen außer Frage, dass meine Teammitglieder pflichtbewusst, fleißig und professionell arbeiten, auch wenn ich ihnen nicht über die Schulter blicke. Dies ist ein Rat, den ich anderen Führungskräften gern mitgeben möchte: Glaubt an das Gute in euren Mitarbeitenden! Vertraut eurem Team. Sorgen, dass die Mitglieder remote nicht arbeiten, sind überflüssig und bringen weder euch noch das Team weiter.
Die Vertrauensfrage: Bei Remote Leadership wichtiger denn je
Das erwähnte Vertrauen in das Team gewinnt insbesondere in hybriden Arbeitsmodellen zusätzlich an Bedeutung. Statt zu grübeln, ob wohl auch alle fleißig sind, sollte man das als Grundannahme voraussetzen. Ich für meinen Teil gehe stets davon aus, dass der Mensch und somit auch das Teammitglied motiviert ist, und zwar intrinsisch. Allerdings erstreckt sich diese Motivation nicht zwangsläufig auf jede Aufgabe. Mein Job als Führungskraft ist es daher, genau zuzuhören und die Aufgabe zu finden, die den oder die Einzelne mit Begeisterung erfüllt und motiviert. Dieser Grundgedanke ist bei hybrider wie analoger Führung gleichermaßen sinnvoll, doch muss bei Remote Leadership noch genauer auf die Zwischentöne geachtet und noch mehr ins Miteinander investiert werden.